Obwohl man vermuten könnte, dass dem Namen des Saals (Sala de dos Hermanas) eine Legende oder Begebenheit zugrunde liegt, kommt er von den beiden großen, gleich aussehenden Marmorplatten in der Mitte des Bodens. Dieser Saal war der mittlere von mehreren Zimmern, in denen die Sultanin mit ihrer königlichen Familie lebte. Es ist bekannt, dass Boabdils Mutter hier mit ihren Söhnen wohnte, nachdem Muley Hassan sie verstoßen hatte.
Mohammed V. ließ diesen Saal quadratisch bauen und die Decke mit Flechtwerk ornamentieren. Die Alkoven sind mit den Gemächern Karls V. und über einen Balkon auch mit den Partal-Gärten verbunden. Den Saal betritt man durch einen gerillten Halbkreisbogen, dessen Holztüren noch original sind. Ein schmaler Gang führt zu den oberen Zimmern, deren geschnitzte Decken aus dem 16. Jahrhundert sind. Zur Kammer des Aussichtsturmes gelangt man durch drei kleine Bögen, von denen die äußeren mit Stalaktiten geschmückt sind und der mittlere mit geschnitzten Spandrillen verziert ist. Durch die Fenster eröffnet sich der Blick auf den Löwenhof.
Auf dem Marmorboden steht ein kleiner Springbrunnen, vom dem aus ein schmaler Kanal Wasser in den Löwenhof führt. Am meisten beeindruckt durch ihre Schönheit und Perfektion die Stalaktitkuppel des Saals. Die Lichtbrechung ist so ausgefeilt, dass das durch die seitlichen kleinen Fenster fallende Licht die Kuppel wie eine wunderschöne Blüte anmuten lässt. Ibn Zamrak hielt das in einem Gedicht fest. Davon sind noch Fragmente in dem Fliesenmosaik zu finden, das in metallenen Regenbogenfarben schimmert. Die Wände sind mit feinster Stuckarbeit in verschiedenen Mustern bedeckt. Hierin findet sich der Leitspruch der Nasriden, "Es gibt keinen Sieger außer Gott", wie auch z. B. geschlossene Hände.
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