Die Torres Bermejas liegen auf dem Mauror-Hügel, direkt gegenüber dem Monumentalensemble der Alhambra und des Generalife. Es handelt sich um drei Türme, die einst Teil der Burg Hizn Mawror waren, die an der östlichen Befestigung der neuen Stadt des muslimischen Granada stand.
Sie wurden strategisch errichtet, um die Stadt, die Vega im Süden und die Alcazaba de la Alhambra im Norden zu überwachen. Von den Torres Bermejas aus bietet sich ein Panoramablick über Granada, der visuell mit mehreren Türmen der Alhambra verbunden ist, insbesondere mit dem Torre de la Vela.
Die Anlage wurde aus Stampflehm errichtet. Hervorzuheben ist der zentrale Turm mit einem geschwungenen Bollwerk, das in der christlichen Epoche hinzugefügt wurde. Unter diesem Bollwerk befindet sich eine Zisterne. Das Zugangstor mit seinen Hufeisenbögen befindet sich zwischen dem linken und dem zentralen Turm. Der zentrale Turm besteht aus drei Stockwerken, der linke aus zwei, während der rechte nur eines besitzt.
In den Innenmauern sind zahlreiche Platten erhalten, die zu muslimischen Bestattungen gehörten. Dies unterstreicht die umfangreichen Restaurierungsarbeiten an den Torres Bermejas nach der Ankunft der Katholischen Könige in Granada.
Die Geschichte der Torres Bermejas ist eng mit der der Alcazaba der Alhambra verbunden. Sie waren Teil des ersten Verteidigungssystems der Befestigungsanlage von Granada. Ihre ältesten Überreste stammen aus dem späten 8. und frühen 9. Jahrhundert. Es ist belegt, dass es vor der Alhambra bereits eine Festung gab, die der Alcazaba ähnelte und zu den ersten Verteidigungsstrukturen des alten Garnata gehörte. Diese Festung war mit der Stadtmauer verbunden, an der sich heute die Puerta de las Granadas befindet, und mit jener, die zum Stadtzentrum hinabführte. Im 11. Jahrhundert wurden die Torres Bermejas über eine Mauer, die teilweise noch erhalten ist, mit der Verteidigungsmauer der Stadt und der Alcazaba der Alhambra verbunden. Mit der Ankunft der Nasriden im 13. Jahrhundert wurden diese Türme zunächst von Muhammad I. Al-Ahmar und später von seinem Sohn Muhammad II. umgestaltet.
Nach dem Fall des Nasridenreichs wurden sie im 16. Jahrhundert umgebaut und zwischen 1854 und 1858 erneut restauriert. Die Torres Bermejas hatten im Laufe der Zeit verschiedene Nutzungen: Sie dienten als Kaserne, als Militärgefängnis und auch als Wohnraum. Bevor sie zum Militärgefängnis wurden, waren sie ein Männergefängnis, später ein Frauengefängnis, ein Internierungszentrum für Bettler, ein Asyl und schließlich ein Aufnahmezentrum. Im Jahr 1962 wurden sie vom Patronato de la Alhambra y Generalife erworben.
In jüngerer Zeit wurden weitere Restaurierungsarbeiten durchgeführt, die letzte begann im Jahr 2018 und führte zur Wiedereröffnung für die Öffentlichkeit. Während dieser Arbeiten wurden Überreste der mittelalterlichen Stadtmauer und eines nasridischen Stampflehmturms entdeckt, der 1497 von den Katholischen Königen umgebaut worden war. Außerdem konnte das System identifiziert werden, das diese Befestigung mit dem Festungsturm Torre del Homenaje verband.
Die Torres Bermejas können samstags und sonntags besichtigt werden. Die Öffnungszeiten entsprechen denen der übrigen zugänglichen Bereiche des Monumentalensembles der Alhambra und des Generalife:
- Vom 15. Oktober bis zum 31. März: 8:30 bis 18:00 Uhr
- Vom 1. April bis zum 14. Oktober: 8:30 bis 20:00 Uhr
Der Eintritt ist frei.
Im Inneren kann man ein Video sehen, das dem Restaurierungsteam des Patronato de la Alhambra y Generalife gewidmet ist. Dieses Video wurde in Zusammenarbeit mit Cervezas Alhambra erstellt und zeigt die Arbeiten zur Konservierung und Restaurierung in den eigenen Werkstätten des Monumentalensembles. Es richtet den Blick auf Details, vermittelt einige interessante Einblicke in die Arbeit des Teams und ermöglicht es dem Besucher zugleich, diesen besonderen Ort zu entdecken.
Eine sehr einfache Möglichkeit, die Torres Bermejas zu erreichen, ist zu Fuß, da sie ganz in der Nähe der Cuesta de Gomérez und des Stadtviertels Realejo liegen. Von der Plaza Nueva aus dauert der Spaziergang zum Beispiel nur etwa elf Minuten.
Man kann die Torres Bermejas auch mit dem Auto erreichen, allerdings kann das Parken schwierig sein. Eine Möglichkeit besteht darin, im Parkplatz der Alhambra zu parken und rund 23 Minuten den Paseo de la Sabica entlang zu laufen.
Vom Zentrum Granadas aus kann man einen Bus nehmen, der ganz in der Nähe der Torres Bermejas hält. Konkret fahren von der Haltestelle Plaza Isabel la Católica 4 die Buslinien C30, C32 und C35 ab. Man kann an der Haltestelle Auditorio Manuel de Falla – Carmen de los Mártires aussteigen und etwa sechs Minuten zu Fuß gehen.
Auch mit dem Taxi ist die Anfahrt möglich; der Preis hängt dabei vom gewählten Fahrweg und der Tageszeit ab.
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